Erste Kontaktaufnahme nach Zufallsbegegnung

Auf einer Deutschlandreise im September 1991 machten Nelda und George Vogel, Joanne und Alton Klier und Shirley und Fred Crook aus Fredericksburg, TX einen Abstecher in den Westerwald. Auf dem Kreuzfest des Bistums Limburg in Montabaur, trafen sie Inge und Gerhard Wick aus Niederelbert.

George Vogel hoffte sehnlichst, entfernte Verwandte in Niederelbert zu treffen, denn mit der großen Auswandererwelle 1845 – 1852, organisiert vom Mainzer Adelsverein, verließ auch sein Ururgroßvater Johann Vogel, wie viele Westerwälder, seine Heimat und wanderte 1845 mit allen Familienmitgliedern nach Texas aus. Für die meisten wohl der einzige Ausweg, um mit ihrer manchmal 8-10 köpfigen Familie der Armut und Not zu entfliehen.
Wir konnten leider keine Verwandte mehr ausfindig machen und nur noch mit Kopien von Urkunden aus dem Bischöflichen Archiv in Limburg dienen.

Bürgermeister Willi Bode, Nelda Vogel, George Vogel und Inge Wick im Rathaus Niederelbert

Bürgermeister Willi Bode empfing die Gäste im Rathaus in Niederelbert und schilderte die Entwicklung des Dorfes. Beim Abschied eine ganz herzliche Einladung, die “Neue Heimat der Westerwälder in Texas” zu besuchen.
Seit dieser Zeit befassten wir uns eingehend mit der Geschichte der Auswande­rung, die uns so sehr faszinierte und nicht mehr los ließ.

Dass heute in einigen Familien noch Deutsch gesprochen wird, hätten wir nicht erwartet; sogar den Westerwälder Dialekt konnte man heraushören. Kenn Knopp, dessen Vorfahren aus der Augst kamen, hatte schon seit Jahren die Geschichte der Auswanderung aus der Augst erforscht und war bereits einige Male im Westerwald auf Spurensuche gewesen.

Im September 1992 unser erster Besuch in Fredericksburg. Wir waren beeindruckt von der herzlichen Gastfreundschaft. Dort trafen wir immer wieder Tex­aner mit Namen Knopp, Meurer, Metzger, Weinheimer usw. , die uns erzählten, dass ihre Vorfahren aus Heiligenroth, Holler, Horressen, Kadenbach, Neuhäusel und Niederelbert stammten. Für unsere Bemühungen ehrte uns Frau Bürgermeisterin Linda Langerhans mit der Ehrenbürgerurkunde der Stadt Fredericksburg.

Inzwischen kamen die ersten Überlegungen, eine Städtepartnerschaft zwischen Fredericksburg und Montabaur zu gründen, da allein aus der Verbandsgemeinde Montabaur in den Jahren 1845 – 1847 mehr als 300 Westwälder nach Texas auswanderten.